Ars legendi-Fakultätenpreis für Dagmar Hann und Daniela Meilinger

Dr. Dagmar Hann und Dr. Daniela Meilinger von der Fakultät für Biologie haben ein interdisziplinäres und multimediales Programm entwickelt, das internationalen Studierenden den Einstieg in die molekularbiologischen Masterstudiengänge erleichtern soll. Dafür wurde im Wintersemester 2020/21 die E-Learning-Plattform „Methods in Molecular Biology“ auf Moodle etabliert und ausgearbeitet. Die aus zwölf Einheiten bestehende E-Learning- Plattform vermittelt den Studierenden grundlegende moderne Techniken der Molekularbiologie und macht, ähnlich einer Vorlesung im Labor, den molekularen Mechanismus verständlich. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf der Selbstständigkeit der Studierenden und der Interaktivität der einzelnen Module. In zwei Pflichtmodulen – Computational Biology und Lab Methods – werden die Erstsemester-Studierenden auf einen vergleichbaren Wissensstand gebracht und mit den gängigen Methoden und bioinformatischen Programmen der Molekularbiologie vertraut gemacht, um Zusammenhänge zu verdeutlichen. Die beiden Kurse werden gemeinsam mit einer Reihe von Dozentinnen und Dozenten aus den unterschiedlichsten Disziplinen der Biologie unterrichtet.

Ein wichtiger Bestandteil des Konzepts der beiden Biologinnen ist es zudem, den Studierenden das Ankommen an der Fakultät für Biologie zu erleichtern, erste soziale Kontakte zu knüpfen und ihnen bei der Orientierung zu helfen. Dafür haben Meilinger und Hann ein Master Welcome Event initiiert, bei dem wissenschaftliche Hilfskräfte den neuen Studierenden im Peer-to-Peer-Format bei Fragen rund um Studium, Forschungspraktika, Freizeit und Soziales zur Verfügung stehen. So gelinge es, dass sich die Neuankömmlinge deutlich leichter und schneller an der LMU und der Fakultät zurechtfinden.

Das Herausragende dabei sei, so die Jury in ihrer Würdigung, dass bei dem Programm auch ein Fokus auf die Vermittlung von methodischen Grundlagen gelegt werde, um die heterogene Vorbildung internationaler Studierender in eine gemeinsame Basis zu überführen. Auch die soziale Vernetzung zwischen den Studierenden werde aktiv gefördert. Das von der Jury als beispielgebendes Lehrkonzept beschriebene Projekt könne auch in anderen Fachbereichen adaptiert werden.

Für Dagmar Hann und Daniela Meilinger ist die Auszeichnung eine große Ehre: „In den letzten Jahren haben wir dieses Projekt mit viel Enthusiasmus und Begeisterung vorangetrieben und stetig verbessert. Die Würdigung und Anerkennung dieser Bestrebungen bestätigen uns in unserer Arbeit und motivieren uns weiterzumachen“, so Hann und Meilinger. „Viel Freude hat es uns auch bereitet, mit verschiedenen Kolleginnen und Kollegen aus unterschiedlichen Bereichen der Fakultät an diesem Projekt zusammenzuarbeiten.“ Weiter resümieren die Biologinnen, der Preis unterstreiche, wie essenziell forschungsnahe und multimediale Lehre sei. „Wir sind der Meinung, dass die Nutzung der heute verfügbaren Medienvielfalt in Zukunft unverzichtbarer Bestandteil von guter Lehre sein wird und auch weiterhin integraler Bestandteil der Hochschullehre sein sollte“, sagen die beiden. Zudem würdige der Preis die Bedeutung sozialer Komponenten wie Team Building und kollegiale Vernetzung sowohl zwischen den Studierenden als auch den Dozierenden.

Auch der Vizepräsident der LMU für Studium und Lehre, Professor Oliver Jahraus, spricht den beiden Wissenschaftlerinnen seine Glückwünsche aus: „Im Namen der gesamten LMU möchte ich unseren Preisträgerinnen herzlich gratulieren“, so Jahraus. „Diese wichtige Auszeichnung stellt noch einmal das hohe Qualitätsniveau der Lehre an einer exzellenten Forschungsuniversität wie der LMU unter Beweis.“

Der Ars legendi-Fakultätenpreis wird seit 2014 jährlich vom Stifterverband, dem Verband Biologie, Biowissenschaften und Biomedizin, der Gesellschaft Deutscher Chemiker, der Deutschen Mathematiker-Vereinigung und der Deutschen Physikalischen Gesellschaft vergeben und zeichnet exzellente Hochschullehre in Mathematik und Naturwissenschaften aus.